Ratgeber

Sonnenseite mit Schatten

Was Sie über hellen Hautkrebs wissen sollten

Eine unterschätzte Gefahr

Heller Hautkrebs – auch weißer Hautkrebs genannt – ist die häufigste Krebsform in Deutschland. Jedes Jahr erkranken rund 198.000 Menschen neu, Tendenz steigend. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut, Sommersprossen, blonden oder rötlichen Haaren und einer Neigung zu Sonnenbrand. Aber auch dunklere Hauttypen sind nicht grundsätzlich geschützt – intensive UV-Strahlung kann bei allen Hauttypen Schaden anrichten. Neben übermäßiger Sonnenexposition gelten auch ein geschwächtes Immunsystem, organtransplantierte Patientinnen und Patienten, chronische Hauterkrankungen und eine familiäre Vorbelastung als Risikofaktoren.

Die Sonne: Wohltat und Risiko zugleich

Die Sonne wärmt, hebt die Stimmung und ist wichtig für die Vitamin-D-Bildung. Doch sie hat auch eine Schattenseite: UV-Strahlung schädigt die DNA Ihrer Hautzellen – oft unbemerkt, aber mit langfristigen Folgen. Besonders gefährdet sind ungeschützte Körperstellen wie Gesicht, Ohren, Kopfhaut, Lippen, Schultern und Unterarme.

Wichtig zu wissen: Bis zu 90 Prozent der UV-Strahlen dringen auch durch Wolken. Ein bewölkter Himmel schützt Ihre Haut also nicht automatisch.

Früh erkennen, gezielt handeln

Zu den häufigsten Formen des hellen Hautkrebses zählen das Basalzellkarzinom (siehe Bild) und das Plattenepithelkarzinom. Beide entstehen in der obersten Hautschicht und wachsen meist langsam. Während das Basalzellkarzinom selten streut, kann das Plattenepithelkarzinom in späteren Stadien durchaus Metastasen bilden.

Typische Frühzeichen sind sogenannte aktinische Keratosen – raue, gerötete oder schuppige Hautstellen, die oft wie trockene Haut wirken. Sie treten meist dort auf, wo die Haut über Jahre hinweg Sonne abbekommen hat.

So schützen Sie Ihre Haut wirksam

Die gute Nachricht: Sie können aktiv vorbeugen. Schützen Sie sich im Alltag wie auch im Urlaub vor übermäßiger UV-Strahlung. Dazu gehören:

  • Schatten suchen, vor allem zwischen 11 und 16 Uhr
  • Lange Kleidung, Sonnenhut, Sonnenbrille
  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+), großzügig und regelmäßig auftragen
  • Medizinischer Sonnenschutz aus der Apotheke, besonders empfohlen bei Risikogruppen.

Praxistipps: So integrieren Sie Sonnenschutz in Ihren Alltag

  • Starten Sie jeden Tag mit Sonnenschutz – auch im Frühling und Winter. UV-Strahlung ist das ganze Jahr über aktiv.
  • Lagern Sie Ihre Sonnencreme sichtbar im Bad oder am Hauseingang. So erinnern Sie sich automatisch an den Schutz vor dem Rausgehen.
  • Überprüfen Sie vor Saisonbeginn Ihre Sonnenschutzmittel auf Haltbarkeit. Das Symbol mit dem geöffneten Tiegel auf der Verpackung zeigt, wie viele Monate ein Produkt nach dem Öffnen haltbar ist.
  • Untersuchen Sie Ihre Haut regelmäßig selbst. Achten Sie auf neue Flecken, raue Stellen oder veränderte Muttermale.
  • Suchen Sie beim kleinsten Verdacht ärztlichen Rat. Früh erkannt ist heller Hautkrebs meist vollständig heilbar.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihr persönliches Risiko, gerade wenn Sie viel Sonne abbekommen, Medikamente einnehmen oder eine familiäre Vorbelastung haben.

Wichtig: Sonnenschutzmittel haben ein Verfallsdatum. Kontrollieren Sie jährlich Ihre Vorräte – angebrochene Tuben vom letzten Sommer können an Wirksamkeit verlieren, besonders wenn sie starker Hitze oder Licht ausgesetzt waren.

Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge gehen. Ab 35 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten für eine Ganzkörperuntersuchung beim Dermatologen.