Ernährung

Zwiebeln

Scharfes für die Gesundheit

Zwiebeln, Lauch und Knoblauch rechnet man zu der großen Gruppe der Liliengewächse mit wunderschönen Blütenständen, die man nicht nur in Küchen- oder Kräutergärten bewundern kann. Die Zwiebelgewächse bilden eine eigenständige Familie, die der Botaniker als Allium-Arten oder Alliaceae bezeichnet. Vermutlich stammt die Zwiebel aus Asien, die Steppen Zentral- und West­asiens sind ihre ursprüngliche Heimat.

Seit Urzeiten beliebt

Als eine der ältesten Kulturpflanzen wird sie seit mehr als 5000 Jahren in China, Indien und im Vorderen Orient kultiviert. Ob als wertvolles Nahrungsmittel, als Heilmittel oder als Gewürzpflanze, die Zwiebel wird bis heute geliebt, verehrt und geschätzt. Der Geschichte nach waren es die Römer, die die Zwiebel nach Mitteleuropa gebracht haben. Durch Züchtungen hat sich die Zwiebel zu einem besonders sortenreichen Gemüse entwickelt.

Was Zwiebel und Co. so alles können!

Die schwefelhaltigen Verbindungen, die so genannten Sulfide, sollen es sein, die die vielen gesundheitsfördernden Wirkungen entfalten. Verantwortlich für den intensiven Geruch und die Schärfe dieser Gemüse, allen voran des Knoblauchs, sind die Verbindungen ebenfalls. Die Schwefelverbindungen verhindern das Verklumpen der Blutplättchen und helfen somit die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Als wahre Herzschützer erweisen sich diese hochwirksamen Substanzen, da das Blut „dünner“ wird und sich somit die Durchblutung verbessert.

Zwiebeln haben noch weitere positive Eigenschaften. Ein regelmäßiger Zwiebel- und Knoblauchverzehr wirkt krebsvorbeugend. Magenkrebs sowie Dickdarmkrebs sind Krebsarten, die eng mit der aufgenommenen Nahrung im Zusammenhang stehen. So gibt es Beobachtungen, dass in Anbaugebieten für Zwiebeln und Knoblauch die Sterblichkeitsrate bei Magenkrebs niedriger liegt. Dass dies an dem höheren Verzehr von Zwiebeln und Knoblauch liegt, scheint plausibel. Der hohe Gehalt an bestimmten sekundären Pflanzenstoffen wird als Begründung genannt. Es sind die Flavonoide, speziell das Quercetin, was krebsvorbeugend und zugleich antibakteriell wirkt. Flavonoide hemmen Bakterien und schützen uns vor Infektionen. Im Zusammenspiel mit anderen sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen hilft Quercetin unserem Körper bei der Abwehr von aggressiven freien Sauerstoffradikalen. Sie wirken also antioxidativ. Flavonoide sind hitzestabil, so dass auch in gebratenen Zwiebeln noch ein hoher Anteil davon enthalten ist.

Der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen darf bei Zwiebeln und Porree nicht vergessen werden. Verschiedene B-Vitamine, Vitamin C und Niacin sorgen für einen reibungslosen Stoffwechsel. Der Eisen- und Zinkanteil regt den Sauerstofftransport in den Zellen an und sorgt für gesundes Blut.

Küchentricks

  • Zum Zwiebelschneiden unbedingt ein scharfes Messer nehmen! Das geht am schnellsten und die Zwiebel fällt nicht so leicht auseinander.
  • Vielleicht hilft das: Um beim Zwiebelschneiden nicht zu weinen, vorher Schneidebrett, Messer und Zwiebel mit kaltem Wasser abspülen.
  • Zunächst die Zwiebel von der dünnen Schale befreien. Dann teilt man die Zwiebel und legt sie mit der Schnittfläche nach unten auf ein Schneidebrett. Der Länge nach durchschneiden, aber dabei nicht den Wurzelboden durchschneiden. Das lästige Auseinanderfallen wird so verhindert und die Zwiebel bleibt zusammen.
  • Gewürfelte Zwiebeln immer nur kurz bei mittlerer Hitze, etwa zwei Minuten, goldbraun in der Pfanne andünsten. Danach die übrigen Zutaten in die Pfanne geben. Zu viel Hitze lässt die Zwiebeln leicht verbrennen, sie schmecken dann unangenehm bitter.

Gesunde Zwiebel

Je schärfer, desto gesünder: Wer die verschiedenen wirksamen Substanzen für seine Gesundheit nutzen möchte, sollte möglichst Zwiebeln und Knoblauch frisch verzehren. Der gewisse Duft, den man besonders bei viel frischem Knoblauch über Atem und Haut verströmt, ist für andere nicht immer angenehm. Aber nur bei frischer Ware kann man sicher sein, dass die gesundheitsfördernden Eigenschaften auch wirken. Grundsätzlich gilt: Je schärfer die Zwiebel, desto gesünder ist sie! Eine scharfe Zwiebel enthält besonders viele dieser gesunden Inhaltsstoffe.

Da freut sich die schlanke Linie: Die rund zwei Gramm Ballaststoffe in 100 Gramm Zwiebeln oder Porree wirken verdauungsfördernd und bringen den Darm in Schwung. Außerdem unterstützen diese Gemüse die schlanke Linie, denn mit etwa 25 Kalorien pro 100 Gramm sind Zwiebeln und Co. sehr kalorienarm.

Auch äußerlich heilsam: Die antibakterielle und desinfizierende Wirkung der Zwiebeln lässt sich auch äußerlich anwenden. Die Wundheilung wird gefördert und eine Schwellung schwächt sich ab. Zum Beispiel bei Bienen- und Wespenstichen: Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel auf die Einstichstelle gelegt, hilft den Schmerz lindern.

Zwiebel-Hustensaft: Zwiebelsirup hat sich bereits seit Jahrhunderten als wirksamer Hustensaft erwiesen. Dazu wird eine ganze Zwiebel fein gehackt, mit drei Esslöffeln Zucker gemischt und mit 125 ml Wasser einige Minuten gekocht. Danach muss der Sud einige Stunden ziehen, bevor er durch ein Tuch ausgepresst wird.

Die richtige Lagerung

  • Zwiebeln müssen rund und fest sein. Blank und glänzend ist die Schale bei der gelben Haushaltszwiebel.
  • Wenn Sie das Zwiebelnetz in die Hand nehmen, muss die Ware rascheln. Dann sind die Zwiebeln trocken.
  • Zwiebeln müssen trocken und dunkel gelagert werden. Am besten bei acht bis zehn Grad.
  • Zwiebeln nicht im Kühlschrank lagern. Hier ist es zu feucht. Bei Feuchtigkeit fangen Zwiebeln an zu keimen.
  • Porree an einem luftigen, schattigen, kühlen Platz lagern. Mit leicht angefeuchtetem Sand lässt sich Porree gut lagern!
  • Porree gibt seinen zwiebelartigen Geruch leicht ab. Deshalb auf keinen Fall neben aromaempfindlichen Lebensmitteln wie zum Beispiel Obst lagern!
  • Zum Putzen von Porree entfernt man zunächst die groben äußeren Blätter und schneidet die harten dunkelgrünen Blattspitzen ab. Danach den Porree längs, also vom Wurzelansatz bis zur Blattspitze aufschneiden und sorgfältig zwischen den Blättern waschen, denn hier verbirgt sich noch Erde.

Eine kleine Sortenübersicht

Zwiebelsorten gibt es viele, die sich durch Größe, Form und Farbe unterscheiden. Geschmacklich reicht die Skala von süßlich-mild bis beißend-scharf.

  • Gelbe Zwiebel oder Haushaltszwiebel mit papierartiger, hellbrauner Schale und weißem Inneren wird am häufigsten verwendet. Die kleinen bezeichnet man auch als Saucenzwiebeln. Sie ist von mittlerer Schärfe und schmeckt gut zu Suppen, Saucen, Fleisch- sowie Gemüsegerichten.
  • Weiße Zwiebeln mit heller dünner Schale sind milder und nicht so scharf wie die gelben. Die großen Sorten eignen sich hervorragend zum Füllen.
  • Rote oder spanische Zwiebeln mit roter Schale und zartroten Rändern an den weißen Innenringen sind würzig, aber meistens mild und werden gedünstet, gebraten oder gern in Salaten angeboten. Auch das zarte, frische Grün kann in Ringe geschnitten mitverwendet werden.
  • Gemüsezwiebeln sind extra groß, mit hellbrauner bis weißer Schale, haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack und werden gefüllt oder als eigenständiges Gemüse gereicht.
  • Perlzwiebeln, auch als Silberzwiebeln bekannt, sind kleine Saatzwiebeln, die meist eingelegt im Glas zu kaufen sind.
  • Frühlingszwiebeln gibt es zwar den ganzen Sommer, im Frühling jedoch ist das Aroma sehr viel feiner. Diese besonders milde Sorte wird nicht geschält, lediglich die Wurzeln müssen entfernt werden. Die weiße kugelige Verdickung und die hellgrünen Röhrchen werden gerne roh in Salate serviert.
  • Schalotten, leicht rosa bis violett gefärbt, sind kleine Zwiebeln, bei der sich meist mehrere Zwiebeln unter der Haut befinden. Wegen ihrer zarten Würze und milden Schärfe wird sie gerne dort verwendet, wo die gelbe Zwiebel zu viel Schärfe bringt. In Butter gedünstet, werden Schalotten auch zu exquisiten Beilagen.
  • Lauch oder Porree gibt es das ganze Jahr über in hervorragender Qualität und bereichert unseren Speiseplan. Lauch ist sowohl gut lagerbar als auch ideal zum Einfrieren.

Genussvolle Zwiebelrezepte

Zwiebelkuchen

Zutaten (für 2 Personen):
200g Mehl 1 TL Salz
1 Eigelb
100g Butter oder Margarine
2 EL Wasser, kalt
1 kg Zwiebeln, geschnitten
250 g Schinkenspeck
3 Eier
50 g Mehl
1 Becher saure Sahne
Salz und Pfeffer, Muskat, gerieben

Zubereitung:
Die Zwiebeln andünsten mit 250 g gewürfeltem Schinkenspeck, mit 3 verschlagenen Eiern und 50 g Mehl vermischen.

Aus 200 g Mehl, 1 TL Salz, 1 Eigelb, 100 g Butter oder Margarine, 2 EL kaltem Wasser den Teig zubereiten und auf dem Backblech verteilen.

1 Becher saure Sahne, Salz, Pfeffer und Muskat unter die Zwiebelmasse mischen und auf dem Teig verteilen, bei 200 Grad etwa 60 Min. backen.

Gebratener Kohlrabi mit glasierten Zwiebeln und Rucola-Öl

Zutaten (für 4 Personen):
Gebratener Kohlrabi:
500 g Kohlrabi ungeschält
40 ml Olivenöl
Meersalz
¼ Bd. Schnittlauch
Rucolaöl:
70 g Rucola
60 g Petersilie ohne Stiel
100 ml Traubenkernöl
100 ml Olivenöl
feines Meersalz
Rucolafrit:
20 Blätter Rucola
100 ml Pflanzenöl (gut erhitzbar)
1 Prise Salz
Glasierte Zwiebeln:
20 kleine Zwiebelchen
100 g Zucker
20 g Butter
100 g Weißwein
2 Prisen Meersalz

Zubereitung:
Den Kohlrabi schälen und mit einem Gemüsehobel gleichmäßig 2 mm dick hobeln. In Olivenöl anbraten und salzen. Den Schnittlauch in feine Ringe schneiden und über die Kohlrabi-Scheiben streuen. Für das Rucola-Öl: Alle Zutaten mit einem Stabmixer mixen.

Für das Rucolafrit: Den Rucola waschen, sehr gut trocknen und in 145 Grad heißem Öl frittieren. Auf ein Küchentuch geben, um das überschüssige Fett aufzufangen. Leicht salzen.

Für die glasierten Zwiebeln: Die Zwiebelchen schälen. Den Zucker in einen Topf geben und erhitzen, bis er zuerst flüssig und schließlich goldbraun wird, dann die Butter zugeben. Anschließend die Zwiebelchen zugeben, leicht salzen und mit Weißwein ablöschen. Die Zwiebelchen in der Flüssigkeit schwenken.

Den gebratenen Kohlrabi wie ein Carpaccio anrichten. Die Zwiebelchen gleichmäßig auf dem Kohlrabi mit etwas Soße anrichten. Mit einem Löffel das Rucolaöl um den Kohlrabi verteilen. Am Schluss den frittierten Rucola zuoberst zugeben.

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