Grüne Abwehr
Heilkräuter für die Gesundheit
Schon seit Jahrhunderten ist bekannt, dass viele Kräuter heilende und therapeutische Wirkungen entfalten. Früher waren es weise Kräuterfrauen, die ihr Wissen, ihre Erfahrungen von einer Generation zur nächsten weitergaben und so manchen von seinem schmerzenden Übel befreiten. In der Volksmedizin hatte die Kräuterheilkunde immer ihre Anhänger.
Verantwortlich für die Heilkraft der Kräuter ist die Vielzahl an Inhaltsstoffen, besonders der hohe Anteil an sekundären Pflanzenstoffen. Diese machen die Heilkräuter so wertvoll. Die große Vielfalt dieser Substanzen, allen voran die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle, bestimmen das intensive Aroma mit dem typischen Geschmack und die unterschiedliche Wirkung auf die Gesundheit. In besonderem Maße können sekundäre Pflanzenstoffe unser Immunsystem stärken.
Kräuter gegen kalte Tage
Eng verbunden mit dem Winter sind häufig triefende Nasen, ein kratzender Hals, Husten, Heiserkeit und manchmal sogar Fieber. Manche klagen über Unwohlsein im Magen- und Darmbereich. Die kürzer werdenden und dunklen Tage sowie Stress können bei empfindlichen Menschen den sogenannten Winterblues auslösen. Was hilft da besser als eine Tasse mit duftendem heißen Tee! Gerade in der kalten Jahreszeit sind Heilkräuter als Tee viel gefragt. Von Badezusatz, Aromaöl, als Kompressen, zum Inhalieren bis zu Tabletten finden Heilkräuter ihre Anwendung. So vielfältig wie ihr Einsatz ist ihre Wirkung!
Erkältungskrankheiten, Husten, Schnupfen, Heiserkeit fordern das Immunsystem besonders in der kalten Jahreszeit. Übervorsichtige Personen greifen jetzt schnell zur Tablette, aber ein Griff in die Kräuterecke ist ein lohnender Versuch. Da kann eine Schwitzkur mit Tee oder ein Dampfbad mit einer Kräutermischung wahre Wunder vollbringen.
So zählen beispielsweise Lindenblüten- oder Holunderblütentees zu den klassischen Erkältungstees. Sie sollen die körpereigene Abwehr stärken und fördern das gesunde Schwitzen. Tee vor dem Einschlafen trinken, einen warmen Schlafanzug anziehen, sich gut zudecken, kann helfen, die Erkältung über Nacht auszuschwitzen.
Viele schwören auf ein Erkältungsbad mit einem Zusatz aus Menthol, Eukalyptus, Thymian oder Fichtennadelöl. Das fördert die Durchblutung, lindert Gliederschmerzen und erhöht die Körpertemperatur. Wer allerdings schon Fieber hat, sollte auf ein solches Bad verzichten, das würde den schon angeschlagenen Körper zu sehr belasten.
Bei Halsentzündungen können u. a. Salbei und Kamille helfen. Dazu einen Tee aus zwei Teelöffeln Salbeiblättern oder Kamillenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser bereiten. Mit dem heißen Tee mehrmals täglich mindestens fünf Minuten intensiv gurgeln. Dabei den Tee immer ausspucken!
Erkältungskrankheiten sind oft von lästigem Husten begleitet. Thymian wird gerne bei Infektionen der oberen Atemwege und bei Reizhusten verwendet. Besonders die enthaltenen ätherischen Öle, aber auch Flavonoide und Gerbstoffe wirken krampflösend und können helfen, die Hustenanfälle zu lindern. Da Thymian ein würziges Aroma verbreitet und außerdem antibakterielle sowie verdauungsfördernde Eigenschaften besitzt, wird es gerne in der Küche genutzt. Fleisch und Wurstwaren sind mit Thymian ein Genuss und zusätzlich bekömmlicher.
Was Kräuter sonst noch können
Enzian und Wermut beispielsweise sind häufig Bestandteile von Kräutertees oder pflanzlichen Präparaten, die gegen Appetitlosigkeit und Völlegefühl helfen. Die enthaltenden Bitterstoffe und ätherischen Öle regen die Produktion der Verdauungssäfte an und fördern so die Verdauung. Ein solcher Tee, vor dem Essen getrunken, wirkt appetitanregend, nach dem Essen hilft er bei Verdauungsbeschwerden.
Viele Menschen fühlen sich gestresst, angespannt und haben einen vollen, anstrengenden Tag. Tees aus Baldrian, Hopfen und Melisse wirken hier entspannend und schlaffördernd. Verschiedene ätherische Öle sorgen für die beruhigende und befreiende Wirkung.
Johanniskraut mit den herrlich leuchtenden gelben Blüten gilt schon sehr lange als Heilkraut. Fast alle Teile der Pflanze kommen zur Anwendung. Inhaltsstoffe werden aus Stängeln und Blättern gelöst und wirken stimmungsaufhellend und werden daher gerne bei leichten Depressionen (Winterdepressionen bzw. dem Winterblues) eingesetzt. Aus den Blüten wird Johannisöl gefertigt, was als Wundheilmittel gilt und zur Hautpflege genutzt werden kann.
Ein entspannendes Bad oder eine heiße Tasse Kräutertee bedeuten ruhige Momente in dem meist hektischen Alltag. Das schafft Linderung bei kleineren Wehwehchen und vor allem wirkt es positiv auf unser Allgemeinbefinden. Falls die Beschwerden sich allerdings nach zwei bis drei Tagen nicht bessern oder sich gar verschlimmern, sollte unbedingt der Arzt aufgesucht werden. Ein generelles Allheilmittel sind Heilkräuter nicht!