Ratgeber

Blasenentzündung

Frauen sind häufiger betroffen

Blasenentzündungen sind nicht nur schmerzhaft, sie kehren auch häufig wieder. Sie sollten daher schnellstmöglich behandelt werden. Im Anfangsstadium lässt sich ein Harnwegsinfekt gut mit natürlichen Mitteln behandeln. Sie helfen, die Bakterien auszuspülen.

Wenn der Unterbauch schmerzt, die Blase sich ständig meldet, es beim Wasserlassen brennt und der Urin trüb, übelriechend oder gar blutig ist, dann sind das deutliche Anzeichen für eine Blasenentzündung. Viele Frauen kennen die Symptome nur allzu gut, da sie in ihrem Leben schon mehrfach an einem Harnwegsinfekt erkrankt sind.

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Rund ein Drittel aller Frauen leidet unter wiederholten Blaseninfektionen. Männer dagegen sind vergleichsweise selten betroffen. Der Grund: Die weibliche Harnröhre ist mit vier Zentimetern Länge etwa fünf Mal kürzer als die des Mannes, sodass die Erreger, meist Bakterien aus dem Darm, nur einen relativ kurzen Weg haben, um sich in Blase und Harnwegen einzunisten und zu vermehren. Beim Mann hat die körpereigene Abwehr die Keime schon auf dem Weg dorthin unschädlich gemacht.

Nicht immer nur Antibiotika

Ein starkes Immunsystem wird normalerweise gut mit den Keimen fertig. Wenn aber z. B. zu wenig getrunken wird, das Immunsystem durch eine vorausgegangene Erkrankung angeschlagen ist oder wenn Stress die Körperabwehr beeinträchtigt, gewinnen bisweilen die Erreger die Oberhand. Auch durchgeschwitzte Kleidung beim Sport, Zugluft oder allzu dünne Bekleidung setzen die natürliche Abwehr herab. Zum Tragen kommen daneben weitere Faktoren wie die sexuelle Aktivität oder der Hormonstatus. Schwangere oder Frauen in den Wechseljahren sind besonders anfällig.

Eine Blasenentzündung heilt in der Mehrzahl der Fälle von selbst aus, dennoch sollte bei auftretenden Beschwerden der Therapeut aufgesucht werden, denn Harnwegsinfekte können chronisch werden oder zu einer Nierenbeckenentzündung führen. Viele Therapeuten verschreiben standardmäßig Antibiotika, dennoch ist die Anwendung dieser Medikamentenklasse nicht ganz unkritisch zu sehen. Antibiotika beeinträchtigen die Scheiden- und Darmflora, außerdem können die Bakterien gegen Antibiotika resistent werden, wenn die Tabletten nicht konsequent eingenommen werden. Bei einem unkomplizierten Harnwegsinfekt muss man nicht sofort zu Antibiotika greifen. Schmerzmittel, Nieren- und Blasentees, pflanzliche oder antibakteriell wirkende Mittel dämpfen die Symptome und unterstützen die Heilung. Viel trinken zur Durchspülung der Blase ist sehr wichtig. Zusätzlich schmerzlindernd sind warme Sitzbäder, feuchtwarme Umschläge im Blasenbereich oder eine Wärmflasche.