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Hausnotruf – Sicherheit auf Knopfdruck

Mehr Lebensqualität im Alltag

Ein Sturz im Badezimmer, plötzliches Unwohlsein – im Alltag lauern unerwartete Situationen, die schnelle Hilfe erfordern. Genau dafür wurde der Hausnotruf entwickelt. Ein kleiner Knopf kann hier den entscheidenden Unterschied machen und Leben retten.

Der Notfallknopf oder Hausnotruf ist ein System, das in Notfallsituationen schnelle Hilfe ermöglicht. Wilhelm Hormann lancierte ihn Anfang der 1970er Jahre. Dieses Konzept wurde von Anfang an nicht nur als Hausnotruf für Senioren konzipiert, sondern auch zur Unterstützung von kranken, alleinlebenden und behinderten Menschen. Hormann verfolgte das Ziel, Strukturen zu etablieren, die über die Funktionen eines reinen Rettungsdienstes hinausgehen – etwa durch die Übermittlung von biomedizinischen Daten oder die Förderung eines sozialen Kontakts. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Schon zwei Jahre nachdem das Notfallsystem auf dem Markt war, wurde es mit dem Frankfurter Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft des Wirtschaftsclubs Rhein-Main e. V. in Frankfurt am Main ausgezeichnet.

Das Notfallsystem wird vor allem von älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen oder Personen mit bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen genutzt, die im häuslichen Umfeld wohnen. Der Hausnotruf gibt ihnen mehr Sicherheit, im Notfall schnelle Hilfe zu erhalten. Diese technische Errungenschaft entlastet nicht nur Betroffene, sondern auch deren Angehörige. Sie müssen sich weniger Sorgen machen, denn Hilfe ist nur einen Knopfdruck entfernt. Hier sind die wichtigsten Informationen im Überblick:

Bestandteile des Hausnotrufsystems

(Vielleicht in einem farblich abgesetzten Kasten)

  • Notfallknopf (Sender):
    – Kleiner Knopf, tragbar auch als Armband, Halskette oder Clip.
    – Wasserdicht für Dusche und Bad.
  • Basisstation:
    – Verbindung über Telefon oder Mobilfunk.
    – Lautsprecher und Mikrofon für die Kommunikation mit der Notrufzentrale.
  • Notrufzentrale:
    – Rund um die Uhr (24/7) besetzte Stelle für Notrufe.

Was ist ein Hausnotruf?

Ein Hausnotruf ist ein elektronisches Notrufsystem, das in der Regel aus einem Notfallknopf (Sender) und einer Basisstation besteht. Durch Drücken des Knopfes wird ein Notruf an eine rund um die Uhr besetzte Notrufzentrale oder an eine vorher festgelegte Kontaktperson gesendet. So haben die Betroffenen im Falle eines Sturzes oder eines anderen Notfalls noch die Möglichkeit, sich schnell bemerkbar zu machen und Hilfe zu rufen. Ein Knopfdruck genügt!

Den wasserfesten Notfallknopf gibt es in verschiedenen Ausführungen mit der gleichen Funktion. Entweder trägt man ihn ums Handgelenk wie ein Armband oder um den Hals als Kette. Die dritte Variante ist ein Schlüsselanhänger, der permanent am Körper getragen wird.

Der Anbieter installiert eine Basisstation in der Wohnung. Über die Telefonleitung – Festnetz oder Mobilfunk – stellt die Basisstation die Verbindung zur Notrufzentrale her. Die Notrufzentrale erkennt, wer den Notruf ausgelöst hat. Ein Mitarbeiter der Zentrale spricht über die Basisstation mit der betroffenen Person und klärt die Lage. Mittlerweise ist die Technik so ausgefeilt, dass der Betroffene sich nicht in der Nähe des Telefons aufhalten muss. Die Freisprechanlage der Basisstation ermöglicht eine reibungslose Kommunikation. Er organisiert die vorher festgelegte passende Hilfe: Angehörige, Rettungsdienst, Pflegedienst. Falls der Nutzer nicht antwortet, greift der Notfallplan automatisch.

Vorteile des Hausnotrufs

  • Sicherheit zu Hause: Für Senioren, Alleinlebende oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
  • Schnelle Hilfe: Bei Stürzen, gesundheitlichen Problemen oder Unfällen.
  • Einfache Bedienung: Ein einziger Knopfdruck genügt.
  • Zuverlässigkeit: Robuste Geräte, häufig mit Zusatzfunktionen wie Sturzerkennung oder Bewegungssensoren.
  • Entlastung der Angehörigen: Gewissheit, dass Hilfe jederzeit verfügbar ist.

Einsatzbereiche und Vorteile

Der Hausnotruf ermöglicht es Betroffenen, länger selbstständig in ihren eigenen vier Wänden zu leben. Laut dem Bayerischen Rundfunk nutzen bereits 1,2 Millionen Menschen in Deutschland diesen Dienst – Tendenz steigend.

Durchschnittlich gehen täglich etwa 11.000 Notrufe bei den deutschen Hausnotrufzentralen ein. Häufig handelt es sich um leichte Unfälle oder Unwohlsein, die durch das schnelle Informieren einer Kontaktperson gelöst werden können. Bei schwerwiegenderen Situationen, wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen, zählt jede Minute – und hier zeigt sich die Stärke des Hausnotrufs.

Verschiedene Systeme für unterschiedliche Bedürfnisse

Der klassische Hausnotruf funktioniert innerhalb der Wohnung. Doch es gibt mittlerweile auch weitere Varianten, die individuell angepasst werden können:

  • Mobiler Hausnotruf: Mit GPS-Ortung für unterwegs, ideal für Spaziergänge oder Ausflüge.
  • Sturzerkennung: Das System löst automatisch Alarm aus, wenn ein Sturz erkannt wird.
  • Smarthome-Integration: Hausnotrufsysteme, die in ein vernetztes Zuhause integriert werden können.

Den richtigen Anbieter finden

Um das passende System zu wählen, sollten Betroffene und Angehörige vorab klären, ob der Notruf nur zu Hause oder auch unterwegs funktionieren soll. Ein Vergleich von Preisen, Vertragsbedingungen und Zusatzleistungen lohnt sich. Viele Anbieter bieten mittlerweile kostenlose Testläufe an, sodass die Systeme in Ruhe ausprobiert werden können. Zuverlässige Anbieter sind beispielsweise:

  • Wohlfahrtsorganisationen: z. B. Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser, Johanniter, Caritas oder Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).
  • Private Anbieter: Spezialunternehmen für Notrufsysteme.
  • Pflegedienste: Viele Pflegedienste bieten oft zusätzlich Hausnotruf-Services an.

Kosten und Finanzierung

Die monatlichen Kosten für ein Hausnotrufsystem liegen in der Regel zwischen 20 und 40 Euro, abhängig vom Anbieter und Leistungsumfang. Durch verschiedene Zusatzleistungen kann sich der Monatsbeitrag auf bis zu 50 Euro erhöhen. Manche Anbieter gewähren sogar Laufzeitrabatte an, die sich lohnen. Es entsteht eine einmalige Anschlussgebühr von etwa 10 bis 80 Euro.

Bei Pflegegrad 1 übernimmt die Pflegekasse die Kosten für ein Standard-System mit einem Zuschuss von bis zu 25,50 Euro pro Monat. Zusatzfunktionen (z. B. GPS, Sturzerkennung) müssen häufig selbst bezahlt werden.

Gut zu wissen: Laut einem Urteil des Bundesfinanzhofs (2015) lassen sich die Kosten für ein Hausnotrufsystem als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich absetzen. Dies gilt unabhängig davon, ob die betroffene Person zu Hause, in einer betreuten Wohnanlage oder einem Seniorenheim lebt.

Die Anbieter bieten ihre Leistungen normalerweise recht kurzfristig innerhalb weniger Tage an. Ein Mitarbeiter kommt ins Haus und bespricht das Leistungspaket. Danach wird der Vertrag geschlossen. Weiterhin muss der beste Platz für die Basisstation gefunden werden.

Für wen eignet sich ein Hausnotruf?

Der Hausnotruf eignet sich für alle Senioren, die allein leben, und Personen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Problemen oder Diabetes). Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder einem erhöhten Sturzrisiko kommen ebenfalls als Nutzer in Frage. Kurz: Alle, die sich mehr Sicherheit im Alltag wünschen.

Ein Stück Freiheit und Sicherheit im Alltag

Der Hausnotruf ist nicht nur ein technisches Hilfsmittel – er bedeutet Sicherheit, Unabhängigkeit und Lebensqualität. Für Betroffene ist es beruhigend zu wissen, dass Hilfe jederzeit erreichbar ist, während Angehörige entlastet werden. Wer mehr Informationen sucht, kann sich an Pflegedienste, Wohlfahrtsverbände oder spezialisierte Anbieter wenden. Auch im Internet finden sich viele hilfreiche Vergleichsportale.

Weitere Informationen und Anbieter finden Sie auf Vergleichsportalen wie Hausnotruf-24 oder Senioren-Focus.