Heilkraft aus Obst & Gemüse
Artischocke
Gut für die Fettverdauung
Bereits die Römer kannten und mochten sie als Gemüsepflanze. Vielleicht ja auch deswegen, weil die Artischocke bei den üppigen Gelagen der Verdauung wohl tat. Verzehrt werden von der distelartigen Pflanze die fleischigen Teile der Blütenblätter und die Blütenböden, nachdem die ganzen Blütenköpfe für eine gute halbe Stunde in Salzwasser mit etwas Zitronensaft gekocht werden. Die Artischocke hat eine appetitanregende, verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung. Weil sie das Gesamtcholesterin so effektiv senkt, beugt sie der Arteriosklerose vor. Vor allem aber regt der Bitterstoff Cynarin den Stoffwechsel von Leber und Galle an, unterstützt die Fettverdauung und ist daher gut gegen Völlegefühl und Blähungen.
Grapefruit
Heilkraft aus den Kernen
Die Grapefruit entstand erst im 18. Jahrhundert aus einer Kreuzung zwischen Orange und Pampelmuse. Das bittere Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C. Eine besondere Fähigkeit wird dem Extrakt aus den Grapefruit-Kernen nachgesagt. So bremsen die darin enthaltenen Flavonoide anscheinend die Ausschüttung des Botenstoffs Histamin, was zur Linderung von Entzündungen der Magenschleimhaut beitragen kann.
Kartoffel
Nahrhaft, vitaminreich und magenschonend
Die Kartoffel ist so heimisch in deutschen Töpfen und Tellern, dass man kaum glauben mag, dass sie erst im 16. Jahrhundert von den Spaniern aus Amerika importiert und gegen viele Widerstände unter Friedrich dem Großen in Preußen eingeführt wurde. Kartoffeln haben einen hervorragenden Nährwert und sind reich an hochwertigem Eiweiß, Vitaminen (vor allem Vitamin C, B1 und B6) und Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Kalium, Magnesium und die Vitamine der B-Gruppe stärken die Nerven, und als wichtigster Vitamin C-Lieferant zur kalten Jahreszeit unterstützt die Knolle das Immunsystem. Wertvoll sind aber auch die Schleimstoffe in der Kartoffel: Frisch gepresster Kartoffelsaft ist ein gutes Mittel gegen die Übersäuerung des Magens und Sodbrennen.
Granatapfel
Kernig und vielseitig
Nicht jeder liebt den Granatapfel. Wer die holzige, ungenießbare Schale aufgebrochen hat, stößt auf die zahlreichen, mit säuerlichem Fruchtfleisch umgebenen Kerne. Ist das Essen eines Granatapfels eher eine mühsame Angelegenheit, ist das Trinken des gepressten Saftes umso leckerer. Granatapfelsaft enthält besonders viele Polyphenole: Diese sekundären Pflanzenstoffe gelten als entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Darüber hinaus soll der Saft die Durchblutung des Herzmuskels steigern und dadurch bei koronarer Herzkrankheit hilfreich sein.
Hagebutte
Ein Männlein steht im Walde
Die im Volkslied besungene Hagebutte ist eine der gesündesten Wildfrüchte. Bei der Hagebutte handelt es sich um die Frucht der Hundsrose, die im Spätherbst geerntet werden kann. Sie enthält sehr viel Vitamin C, aber auch Vitamin A, B1 und B2. Der aus den Hagebuttenschalen aufgebrühte Tee wirkt harntreibend, weswegen er bei Blasen- und Nierenleiden zur Anwendung kommt. Hagebuttenmus gilt als bewährtes Hausmittel gegen Gicht und Rheuma. Besonders wertvoll ist nach jüngsten Studien Hagebuttenpulver: Darin enthaltenes Galaktolipid hilft bei Arthrosebeschwerden und fördert die Gelenkbeweglichkeit.
Preiselbeere und Cranberry
Die Powerbeeren
Preiselbeeren und Cranberrys sind enge Verwandte, wobei die Cranberry die amerikanische Variante darstellt. Beide Beerenarten schmecken zwar recht unterschiedlich, enthalten aber gleichermaßen eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen. Neben Vitamin C, Beta-Carotin und Vitaminen der B-Gruppe weisen sie einen hohen Gehalt an Anthocyanen auf – diese Stoffe schützen offenbar vor Nieren- und Harnblaseninfektionen, da sie möglicherweise das Einnisten der Bakterien in der Schleimhaut verhindern. Man sagt den Beeren aber auch einen positiven Effekt bei der Senkung des Cholesterinspiegels und bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen nach.
Brokkoli
Das Anti-Krebs-Gemüse
Die aus Italien stammende und mit dem Blumenkohl eng verwandte Gemüsepflanze ist in die Schlagzeilen geraten, weil für ihren Inhalts¬stoff Sulforaphan eine krebshemmende Wirkung festgestellt wurde. Sulforaphan ist ein Abkömmling der Senfölglycoside, die ebenso im Blumenkohl, in Kresse, Kapuzinerkresse, Rucola, Rettich, Radieschen, Meerrettich, Raps und Senf vorkommen. Laut experimentellen Studien hemmt der Stoff das Tumor¬wachstum und verstärkt die Wirkung einer Chemotherapie. Der häufige Verzehr von Brokkoli oder Blumen¬kohl soll sogar das Risiko der Streuung des Tumors auf 50 Prozent verringern.