Ratgeber

Ein Wickel für alle Fälle

Retterspitz – ein altes Heilrezept bewährt sich

Die Behandlung mit feuchten Wickeln ist ein altes und vielfältig bewährtes Hausmittel. Nicht allein bei Sportverletzungen wie Prellungen und Verstauchungen und damit einhergehenden Schwellungen, sondern auch bei rheumatischen Beschwerden bringen Wickel Linderung und fördern den Abheilungsprozess. Seit inzwischen rund 150 Jahren gibt es bereits die Retterspitz-Rezeptur, die das physikalische Heilprinzip feuchter Wickel durch ätherische Öle unterstützt.

Feuchte Wickel mit Retterspitz Äußerlich: So wird es gemacht

Der Wickel wird in zwei Lagen aufgetragen – dem mit der verdünnten Retterspitz-Tinktur durchfeuchteten Innenwickel und dem fixierenden Außenwickel – und bleibt etwa zwei Stunden angelegt, sodass die Inhaltsstoffe in der spezifischen „Dunstatmosphäre“ wirksam werden können. Die Dunstatmosphäre entsteht durch die allmähliche Erwärmung auf Körpertemperatur. Die nun austretenden ätherischen Öle regen die Durchblutung an. Die Durchblutungsaktivität ist vergleichbar mit starken körperlichen Anstrengungen, was wiederum zu einem anschließenden Kühlungs- und Entspannungseffekt beiträgt. Wichtig ist beim Wickeln die Wahl der richtigen Textilien. Für den Innenwickel eignet sich naturbelassenes Leinen, für außen Molton. Retterspitz Textilien können in der Apotheke bestellt werden.

Retterspitz Äußerlich optimiert mit einer Kombination verschiedener ätherischer Öle das Wirkprinzip der feuchten Wickel, die durch Verdunstungskälte die Entzündung am Ort des Geschehens lindern und das Schmerzempfinden dämpfen. Die Rezeptur gibt es schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Margarete Retterspitz, die Namensgeberin des Präparats, hatte sie von ihrem ersten Ehemann Georg Weber erhalten, dem sie wiederum von einem Arzt als gutes Schönheitsmittel, Hautpflegemittel und als Heilwasser zur Behandlung von Krankheiten empfohlen worden war. Nach dem Tod ihres Mannes vertrieb Margarete Retterspitz die Tinktur unter dem Namen „Universal-Heilwickel-Bäder von Margarete Retterspitz“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb der Apotheker Hans Scheck die Rezeptur und begann in Nürnberg mit der Produktion des volkstümlichen Arzneimittels, das nun als „Retterspitzwasser für äußerliche Heilanwendungen“ in den Handel gelangte. Hundert Jahre später produziert das Unternehmen nun eine ganze Reihe von Präparaten, auch zur innerlichen Anwendung.

Die hohe Wirksamkeit von Retterspitz Äußerlich beruht auf mehreren, sich ergänzenden Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Rosmarinöl, Orangenblütenöl und vor allem Thymol – dem Kampfer des Thymianöls. Thymol ist ein sehr starker Entzündungshemmer und Radikalfänger. Es hemmt die Botenstoffe im Entzündungsstoffwechsel, lindert Schmerzen und unterstützt so den Heilungsprozess äußerst effektiv. Retterspitz Äußerlich ist ein beliebtes Heilmittel im Hochleistungssport und auch in der Hausapotheke.